Unser „Ja“ zum „Nein“

Oder warum wir keine Sekundarschule wollen:

  1. Knapp 75% der befragten Grundschuleltern würden ihr Kind nicht an der Sekundarschule anmelden:

    Die offiziellen Zahlen finden Sie unter Niederschrift der Sitzung am 6.7.2017 – Seite 10
    Eine Schule kann nur funktionieren, wenn sie die erforderliche Akzeptanz hat, dies ist hier nicht gegeben!
  2. Der Standort bietet keinen ausreichenden Platz für eine 6zügige Schule mit 900 – 1000 Schülern (Link: Standort Hermann-Leeser-Realschule und die Schulhoffläche)
  3. Der Ganztag entspricht nicht dem Elternwunsch nach flexiblen Betreuungszeiten. Zudem würden mit der Sekundarschule über 55% aller Dülmener Schüler (CBG + Sek.S) im verpflichtenden Ganztag sein und damit „weg von der Straßen“ und allen Institutionen (Vereine, Arztpraxen, Therapeuten, freie Zeit)
  4. Die Abschulung wird nicht verhindert, denn es gibt diese immer noch von den Gymnasien und der Marienrealschule. Es werden mehr Gymnasiasten abgeschult als Realschüler!
  5. „Mehr Lehrer“ Auf Lehrerzuweisungen hat die Stadt Dülmen keinen Einfluss, diese werden vom Land gestellt! Vor allem Sonderpädagogen fehlen für diese inklusiven Klassen
  6. Den Hauptschulabschluss wird es immer noch geben, denn es ist ein allgemeingültiger Abschluss.
  7. Wer nicht zum Gymnasium gehen kann oder nicht bei der Marienrealschule angenommen wird, dem bleibt nur noch eine Schule hier in Dülmen: Davon sind gut 40% aller Dülmener Schüler betroffen. Die Sekundarschule wird eine „Resteschule“ sein – ungewollt!
  8. Die Klassengrößen von max. 25 Schülern gehört zu den Rahmenbedingungen, hat aber keine Garantie – v.a. nicht bei großen Jahrgängen. Aktuell „rechnet“ man mit 157 potentiellen Schülern (JG 2018/19) ohne die möglichen Abschulungen ab Klasse 7 mit einzukalkulieren.
    Die Klassengrößen werden ab Klasse 7 anwachsen.
  9. Das ist nichts für jedes Kind: Ganztag, eigenverantwortliches Lernen, Lernen in Gruppen oder in Anwesenheit anderer, kein Versetzungs“druck“. Es gibt Kinder, denen das sehr zu gute kommt. Es gibt aber auch welche, die von vornerherein oder später (z.B. Pubertät) alles blocken – diesen ist immer noch nicht geholfen und werden die Gesamtheit stören. Aber mit der geplanten Sekundarschule wird 40% der Schüler die Wahl genommen!
  10. Inklusion in allen Klassen. Fragen Sie Sonderpädagogen, Kinderpsychologen warnen – diese Kinder sind von den großen Klassen überfordert: von den großen Klassen, den Selbstlernstunden, dem Ganztag. Grundschullehrer haben schon heute damit zu kämpfen.
  11. „Elternmitarbeit im Ganztagsbereich ist ausdrücklich gewünscht.“ Nicht, dass wir Eltern keinen Einsatz für die Erziehung unserer Kinder zeigen wollen, aber im Zeitalter, wo beide Eltern berufstätig sind, wird es eine große Herausforderung sein – für beide: Schulorganisation und aktive Eltern. Will man sich auf die Mitarbeit von Eltern verlassen, um den Ganztagsbereich zu organisieren?
  12. Ob die Sekundarschule eine bessere Beschulung bietet, werden wir erst in 2 bis 3 Jahren erfahren, wenn 2018 die ersten Entlassjahrgänge (von 2012) in die Oberstufe gewechselt haben oder in die Ausbildung gegangen sind. Dülmen ist eigentlich in der komfortablen Lage, tatsächlich abwarten zu können, denn noch läuft die Hauptschule stabil. Eine Pro-Entscheidung kann man erst machen, wenn man es belegbare Ergebnisse gibt – die haben wir noch nicht. Warum nicht noch warten?
  13. Wenn Ausbildungsbetriebe über mangelndes Wissen klagen, sollte man am Lehrplan etwas ändern und ihn überarbeiten, als eine Schulform zu installieren, die die aktuelle Landesregierung nicht mehr bevorzugt. Der Schulfrieden von 2011 hatte zum Ziel 200 Sekundarschulen zu errichten. Dieses Jahr geht die 118. (als einzige in NRW) an den Start und bisher sind keine weiteren Anträge bekannt. Akzeptanz sieht anders aus. Die Lehrerverbände sprechen der Sekundarschule keine Zukunft aus.
  14. Lehrerverbände sehen in der Sekundarschule keine Zukunft. Für das Abitur muss trotzdem gewechselt werden.

    Die Dülmener Sekundarschule würde mit ihrer anvisierten 6-Zügigkeit die allergrößte in ganz NRW. Brauchen wir tatsächlich dieses „Aushängeschild“?

 

Wir hier in Dülmen haben am 1. Oktober 2017 die Entscheidung in der Hand. Beim Bürgerentscheid entscheiden WIR, ob das eine „Lösung“ für Dülmen ist.
Darum und auch um die überstimmten (!!) Grundschuleltern zu unterstützen, sollten wir alle zur Wahl gehen!