Brief einer betroffenen Grundschulmutter

Guten Abend,

Warum ich als Mutter gegen die Sekundarschule bin:

1. Wenn mein Sohn drei Tage die Woche bis 16:00 Uhr Schule hätte, dann könnte er danach kaum noch für die Arbeiten lernen oder Vokabeln üben. Er könnte sich nicht mit Freunden verabreden, denn schließlich wären nicht alle seine Freunde auf der Sekundarschule. Er könnte nicht mehr im Verein Fußball spielen. Und wenn die Vereine ihre Trainingszeiten anpassen würden, wäre es für ihn viel zu spät, um am Training teil zu nehmen. Mir würden die gemeinsamen Mahlzeiten fehlen.
Die zwei kurzen Tage würden nicht dafür reichen, um zu lernen, um sich zu verabreden und um Sport zu machen. Jeder weiß, dass Streß im Alltag krank macht.

2. In der ersten Infoveranstaltung am Elternabend sprachen die Organisatoren der Sekundarschule davon, dass die Klassen von zwei Lehrern und einem/r Förderschullehrer/in begleitet werden. Am Infoabend im CBG wurde die Aussage dementiert, man hätte lediglich von der doppelten Klassenleitung gesprochen und nicht von einer Doppelbesetzung. Ich frage mich auch, woher die jungen, motivierten Lehrer herkommen sollen, wo überall in NRW Lehrermangel herrscht.

3. Die Klassengröße von 25 Schülern kann nie eingehalten werden, weil die Sitzenbleiber der drei Gymnasien und der Marienschule aufgenommen werden müssten. In Nottuln ist es anders, die Sekundarschule ist eine bischöfliche Schule und diese darf, wie die Marien-Realschule, die Schüler ablehen.
Am Infoabend am CBG sagte die Schulleiterin aus Vreden, dass eine Klassengröße bis 29 Schülern durchaus möglich ist.

4. Ein individuelles Lernen bei einer Klassengröße von 25-29 ist anhand von Arbeitsblättern und/oder anhand von Arbeitsheften vielleicht möglich, aber eine individuelle Förderung, wo nur ein Lehrer für Leistungsverweigerer, für Leistungsschwache, für Leistungsstarke, für Flüchtlingskinder und für Inklusionskinder zuständig ist, ist ganz sicher nicht möglich.

5. Während der Umbauphase von 2-3 Jahren würde mein Kind provisorisch unterrichtet werden, da die Fachräume fehlen.

6. Der Schulhof ist nach dem Umbau für die geplanten 900 Schülern viel zu klein. (Anmerkung: s. dazu Architektenwettbewerb)

7. In der Mensa wäre, auch mit nur der Hälfte der Schüler, eine unerträgliche Lautstärke.

8. Mein Kind hätte dann an drei Tagen einen Arbeitstag von 7:30 Uhr -16:30 Uhr. So wie bei einem Erwachsenen und hätte permanent 24-28 oder mehr Kinder um sich.

9. Ich finde, dass man in gleich starken Gruppen besser voneinander lernen und besser miteinander kommunizieren kann.

Danke für Ihr Engageman für die Zukunft unserer Kinder

Mit freundlichen Grüßen
(Name entfernt)

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